Das Grandhotel Kronenhof: Daheim in der Schweiz
Wenn man über den Ofenpass kommt, das Dorf Samedan hinter sich lässt und links in ein Durchgangstal abbiegt, weiß jeder Kenner sofort: Es handelt sich hier um das wunderschöne Engadin im Schweizer Kanton Graubünden.
International berühmt ist das Engadin durch St. Moritz, doch steht der Nachbarort Pontresina (1.800 Meter hoch gelegen) dem bekannten Skiort und Jet-Set-Treffpunkt in wenig nach. Schon Bundeskanzlerin Merkel wusste während ihrer Amtszeit die exklusive Lage und Vorzüge des kleinen Ortes mit unschlagbar schönen Ausblicken auf die legendären Bergmassive und Gletscher der Berninagruppe zu schätzen (und nicht wenige munkeln, dass es sie auch als Kanzlerin a.D. immer noch hierher zieht). Was die als unprätentiös bekannte Dr. Merkel vermutlich eher nicht nach Pontresina lockte (zumindest wohnte sie nie hier): Hier befindet sich das einzige 5-Sterne-Superior-Grandhotel im Neobarock im gesamten Alpenraum. Das Grandhotel Kronenhof.
Das Grand Hotel Kronenhof: Über 175 Jahre Geschichte und Geschichten
Das herrschaftliche, denkmalgeschützte Gebäude begrüßt seine Gäste schon von weitem; es ist ein majestätischer Blickfang, der auf einer Anhöhe thront. Die Schweizer Fahne weht angemessen groß und fürstlich auf dem Dach. Betritt man das Haus, umweht den Besucher ein Hauch Geschichte – kein Wunder, seit über 175 Jahren wird hier Gästen gehobenste Logis geboten. 112 Zimmer und Suiten, in unterschiedlichem Design, immer auf Landschaft und Historie abgestimmt, erwarten den anspruchsvollen Hotelgast. Trotz der historischen Architektur verfügt das renommierte Haus über jeden modernen Komfort, kombiniert mit bis ins Detail liebevoll restaurierter Geschichte.
Das Kronenhof: Von Gasthof zum Grandhotel
Begann das Hotel 1848 als Gasthaus Rössli mit fünf Gästezimmern, wurde es nach 50 Jahren, also um die Jahrhundertwende herum, durch viele Umbauten und Erweiterungen als Grandhotel Kronenhof Pontresina eröffnet. Die verschiedenen Dekaden des Hauses sind auch heute noch im ganzen Haus spür- und erlebbar – dazu gehört dazu auch eine historische Kegelbahn, die durchaus noch in regelmäßiger Benutzung ist. Oder auch das ehemalige Zimmer mit Ausblick auf das Eingangsportal, das von den Gründern des Hauses, der Familie Gredig, als Ausguck und Börse für den aktuellen Tagespreis für anreisende Gäste galt. Damals galt: Je mehr Koffer aus der Kutsche geladen wurden, desto wohlhabender war der anreisende Gast. Also wurde flugs ein Page vom Eckzimmer zur Rezeption geschickt und die Rate für das Zimmer moderat dem Geldbeutel des Gastes „angepasst“.
Seit 1989 gehört das Haus nicht mehr der Familie Gredig, die es über mehrere Generation führte. Damals übernahmen Privatinvestoren das Haus, die es dann 2004 weiterverkauften. Nun gehört es – wie auch das Schwesterhotel „Kulm“ in St. Moritz – der griechischen Reederfamilie Niarchos. Das Konzept der Besitzer: Jeder hier erwirtschaftete Schweizer Franken, wird direkt wieder ins Haus investiert. So schließt das Grandhotel Kronenhof jedes Jahr im Frühjahr für zwei Monate, um zu renovieren und Instand zu setzen. Und das sieht man dem Haus in jedem Winkel an.
Zurück zu der Zeit, als Familie Gredig noch Eigentümer des Kronenhofs war: Als zweites Standbein diente damals die im Keller eingerichtete Weinhandlung für Veltliner Weine, die sich in den Krisenjahren des Ersten und Zweiten Weltkriegs als sichere Einnahmequelle erwies. So überstand das Grand Hotel Kronenhof Pontresina die Jahre, in denen nur wenige Gäste das Oberengadin besuchten. Heute wird nicht mehr mit Wein gehandelt, aber selbstredend lässt die Weinkarte für Kenner und Genießer keinerlei Wünsche offen.
Im Kronenhof ist von Sommer bis Winter Saison
Nicht nur Stammgäste schätzen den herausragenden und dezenten Service des Hauses. Die Hauptsaison ist hier natürlich der Winter, schließlich sind wir in der Schweiz, wo Schnee auf den Gletschern noch weites gehend garantiert ist. Inzwischen schätzen Gäste aus aller Welt aber auch den Sommer oder den farbenprächtigen Herbst, wenn die Alpen zum Wandern und Klettern einladen. Wem wandern zum mühselig und klettern eventuell zu gefährlich ist, dem sei ein Besuch im 2.800 Quadratmeter große Spa des Grandhotels Kronenhof ans Herz gelegt. Der opulente Infinity-Pool bietet neben gediegener Unterwassermusik (hört man nur beim Tauchen!) einen sensationellen Blick auf Gletscher und Bergmassiv. Dazu verschiedenste Dampfbäder und Saunen, Anwendungen, Massagen und Fitnessraum – hier wird Erholung zu einem besonderen Genuss.
Berühmter Gast: Ian Fleming schrieb hier an einem Bond-Roman
Den eben erwähnten Blick auf den Gletscher genoss übrigens auch dereinst Ian Flemming – wenn auch nicht im Pool schwimmend. Der „James Bond“-Erfinder schrieb Anfang der 1960er Jahre im Pavillon des Hotelgartens große Teile des Buchs „Im Geheimdienst ihrer Majestät“, dass 1969 mit George Lazenby in der Rolle des Geheimagenten verfilmt wurde (die Drehorte waren damals übrigens nicht in Pontresina, sondern im benachbarten St. Moritz, das hatte schon zu der Zeit einen deutlich mondäneren Ruf).
Der Pavillon lockt auch heute mit einem unverbaubaren grandiosen Blick und einem kulinarischen Angebot, das sowohl Hotelgäste als auch Tagesgäste genießen können. Man muss wissen: Die Sterneküche des Grandhotel Kronenhof ist legendär.
Ob à la Carte im Kronenstübli bei Chefkoch Fabrizio Piantanida und Gastgeberin Franziska Zich oder ein mehrgängiges Menü mit passender Weinbegleitung im herrschaftlichen Speisesaal, wo man nicht den Blick von der fantasievoll gestalteten Decke wenden mag. Dabei sind die Teller nicht weniger fantasievoll hergerichtet und auf den Punkt gegartes Fleisch oder al dente gekochtes saisonales Gemüse schmeicheln jedem Gaumen. Die passenden Kräuter kommen selbstverständlich aus dem hoteleigenen Garten, Frische, die man schmecken kann.
Der Kronenhof: Hier wurde der Glanz des letzten Jahrhunderts wiederbelebt
Den Tag kann man dann in der opulent gestalten Bar des Hauses bei einer Empfehlung des Barchefs ausklingen lassen. Apropos Gestaltung: An das Innendesign des Kronenhof legte der französische Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon Hand an. Er gestaltete schon das „Hotel Sacher“ in Wien, das „George V“ in Paris oder das „The Savoy“ in London neu und schaffte es im Kronenhof virtuos den Glanz des letzten Jahrhunderts wiederzubeleben – die spektakuläre Lobby mit seinen prächtigen Deckengemälden ist nur eines von vielen Beispielen dafür. Und wo wir gerade über die Lobby sprechen: Der Blick durch die meterhohen Panoramafenster des Empfangsbereichs auf den Gletscher oder die abendliche Malojer-Schlange, jenem Wolkenband, das sich täglich durchs Tal von Sankt Moritz schlängelt, ist vielleicht das Spektakulärste, was das Grandhotel Kronenhof zu bieten hat – und wir sprechen hier von einem Haus, wo beinahe alles spektakulär ist.