MAI TAI Der beste Rum-Cocktail

Warum ist der Mai Tai der beste Rum-Cocktail? Das ist einfach zu beantworten: Er besteht in der Basis nur aus drei zwingend erforderlichen Komponenten: Limettensaft, Mandelsirup und Rum. Und: Er hat eine sagen- und legendenhafte Geschichte hinter sich und das schon seit den 1940er Jahren. Dieser Drink ist einfach köstlich und heißt zu Recht übersetzt: „Der Beste“.

 

Mario Mixt: MAI TAI Der beste Rum-Cocktail

Der Mai Tai ist Inbegriff der Tiki-Ära, die von der Südsee aus über die US-amerikanische Pazifikküste bis nach Europa eine ganze Cocktail-Kultur prägte. Obwohl die Basis dieses Drinks recht simpel ist (siehe oben), war er doch immer Bestandteil von Diskussionen. Es gibt unzählige Rezepte und Meinungen. Jeder hat die beste Version und „schwört“ auf seinen unschlagbaren, einzigartigen Mai Tai.

Auch ich musste nach Jahrzehnten der erfolgreichen Zubereitung von hunderten Mai Tais in mehreren besten Bars der Welt (unter anderem dem Schumann’s in München) mit mehreren meiner Top-Mitarbeiter tagelange Streitgespräche über die scheinbar perfekte Zubereitung führen. Bei unseren stundenlangen Diskussionen (zuletzt während der Corona-Pause 2020) wurden wir damals unfreiwillig von unserem Geschäftsführer „belauscht“, der uns daraufhin für unser „wahnsinniges, emotionales“ Engagement lobte.

GESCHICHTE:

Die Legende (die übrigens nicht belegt ist) sagt, dass Victor Bergeron, der Inhaber des polynesischen Restaurants „Trader Vics“ in Oakland, Kalifornien den Drink 1944 vor Ort erfand und das erste Mal servierte. Die Gäste aus Tahiti oder auch Hawaii, die diesen probierten, sagten daraufhin begeistert: „te maitai roa e“, was soviel wie „der Beste, nicht aus dieser Welt“ bedeutet.

So kam der Drink zu seinem Namen und startete einen Siegeszug durch Polynesien, Hawaii und alle Trader Vics-Restaurants und Bars bis nach Europa. Von dem Erfinder soll auch der Satz stammen: „Der Mai Tai ist meine ureigenste Erfindung. Jeder, der etwas anderes behauptet, ist ein dreckiger Lügner.“

REZEPTUR:

Von der Original-Rezeptur ist nur bekannt, dass angeblich Limettensaft, Zuckersirup, ein Curaçao-Orangenlikör, Mandelsirup und ein 17jähriger Wray & Nephew-Rum aus Jamaika (den es bedauerlicherweise seit Ewigkeiten nicht mehr gibt) verwendet wurde. Es wurden hunderte Versionen und „Mutanten“ dieses Drinks niedergeschrieben und gemixt. Versuche mit Ananassaft oder Bitters sind köstlich, aber entfernen sich vehement vom Original. Ich bereite den Mai Tai heute folgendermaßen zu:

4cl alter Jamaika-Rum (beispielsweise Myers‘s, Appleton und/oder Wray & Nephew White Overproof)
4cl alter Martinique-Rum (beispielsweise Saint James)
5cl Limettensaft (frisch gepresst)
2,5cl Mandelsirup (Monin oder Teisseire)
1,5cl Curaçao Triple Sec (Orangenlikör, von Ferrand)

Alles im Shaker auf Eis schütteln und in ein großes Glas (Double-Old-Fashioned oder Tiki-Becher) auf Crushed Ice abseihen. Mit Minzezweig und Kirsche garnieren. Den Trinkhalm nicht vergessen, denn für mich ist der Mai Tai der einzige Drink, der dieses seriös zulässt!

Die Rum-Verbindung aus einem Teil Jamaika und einem Teil Martinique verbindet perfekt die hocharomatischen, schweren Ester-Noten (Jamaika) mit den fruchtigen, frischen, leicht vegetalen Noten (Martinique). Bei Wray & Nephew White Overproof muss man aufpassen: Das ist ein alter, gelagerter, aufwendig filtrierter, hocharomatischer weißer Rum mit 63 Prozent vol. Alkoholgehalt – das ist nur für Profis (Bartender‘s Choice)!